KITA FREILIGRATHSTRASSE

Auf dem Grundstück der Grundschule in der Freiligrathstraße im Stadtteil Schwachhausen wurde im Auftrag von Immobilien Bremen eine Machbarkeitsstudie durchgeführt, die Alternativen zur Erweiterung des vorhandenen Bildungsstandortes um eine Kita untersucht. Im Rahmen dieser Abstimmungen wurden, neben der Kita, Erweiterungsoptionen der Schule untersucht damit ein nachhaltiges Gesamtkonzept im Sinne des Bildungsplanes Campus 0-10 entsteht.

Zur allgemeinen Verbesserung der Infrastruktur wird die notwendige Küche im Kita-Neubau als Mensaküche errichtet und ein Speisesaal in den Neubau integriert. So werden Synergien erzeugt, die den gemeinsamen Lernort stärken. Das Schulgelände ist aus dem Blockinneren, aus der Freiligrathstraße, erschlossen und grenzt im Süden an die Kurfürstenallee. Die bestehende Bebauung ist vor ca. 10 Jahren teilsaniert worden. Die 1-4-geschossigen Gebäudeteile bilden unterschiedliche Außenräume aus. Die Neubaufläche grenzt direkt an die benachbarte Wohnbebauung und ist mit dominantem Baumbestand besetzt. Der Neubau wird, wie die Grundschule, aus der Freiligrathstraße erschlossen. Der notwendige Außenraumbezug erfordert die Anbindung der Gruppenbereiche an die Außenanlage. Dies erfordert eine langgestreckte Grundform des Gebäudes. Der Entwurf formt aus diesen besonderen Rahmenbedingungen ein differenziertes zweigeschossiges Langhaus. Der Gebäudekörper schmiegt sich im Westen durch eine Aufgliederung in fünf versetzte Giebelflächen an den schützenswerten Baumbestand an. Im Osten bildet der Neubau eine gerade Gebäudeflucht und reiht sich in das orthogonale Raster der Schulgebäude ein. Der notwendige außenliegende Fluchtbalkon wird im Obergeschoss als durchlaufendes Element im Osten platziert.

Der Entwurf nutzt die Erdgeschosszone der Kita zum Außenraum in diesem Bereich als vorgelagerte, überdachte Terrasse auf Erschließungsniveau. Der Neubau liegt ca. 70 cm über dem derzeitigen Außenraum und muss diese Barriere überwinden. Dies gelingt überzeugend mit der Gestaltung der einheitlichen Terrassenzone. Im Westen verfügt das Gebäude über einen erhöhten Sockel zum gewachsenen Boden. Dies schont das Wurzelwerk der schützenswerten Bäume. Der Neubau wird vollständig in ein Ziegelkleid gehüllt. Die Lochfassade betont die körperhafte Gestalt des Gebäudes. Die Fensteröffnungen erzeugen eine aufgelockerte Gebäudestruktur. Sie werden streng in drei Formaten ausgeführt und unterliegen somit einer klaren Ordnung. Das Gebäude erhält eine Dachlandschaft aus geneigten Satteldächern. Die notwendige Gliederung des Baukörpers im Westen wird in der Dachform aufgenommen. Die Faltung des Daches in übersichtlichen Einzelflächen erzeugt eine individuelle Gestalt. Die langgestreckte Kubatur wird in fünf Giebelflächen zerlegt und erzeugt einen individuellen neuen Baustein im städtebaulichen Ensemble. Die klare äußere Struktur gliedert die innere Erschließung des Kitaneubaus. Das Mittelhaus wird als großzügige Eingangshalle organisiert. Aus dieser Mitte werden die Spielflure der Kita erschlossen. Die Eingangshalle ist der Mittelpunkt des Gebäudes. Hier befindet sich die einläufige zentrale Treppe in das Obergeschoss. Die Erschließung der Außenanlage erfolgt gegenüber des Haupteinganges auf der Westseite. Der Raum ist mit großzügigem Luftraum bis ins Dach geöffnet. Die beiden nördlichen Häuser werden aus der Eingangshalle über den Mensaflur erschlossen. Dieser Flur liegt bewusst auf der Westseite des Gebäudes, der Grundschule zugewandt. An diesem Erschließungsweg befinden sich die Küche und die Infrastruktur des Versorgungsbereiches. Der Mensaflur ist mit einer eigenen behindertengerechten Außentür direkt an den Außenraum der Schule angebunden. Im Obergeschoss befinden sich in diesem Trakt die Personal,- und Beratungsräume, sowie der Bewegungsraum. Der Neubau wurde in Passivbauweise geplant und umgesetzt.