DOVENTORSCONTRESCARPE 172 BLOCK D

Doventorscontrescarpe | abgeschlossen | Bremen

Das Gebäude Doventorscontrescarpe 172 Block D ist Bestandteil einer Gesamtanlage aus vier identischen Gebäudeteilen, erstellt im Jahr 1953 als Schulgebäude. Die Blöcke A bis C befinden sich weiter in ähnlichen Nutzungen, der Block D ist bereits seit längerer Zeit durch Umbaumaßnahmen zu einem Bürogebäude umstrukturiert worden. Das Gebäude verfügt über einen Keller, der als Archiv  ausgebaut ist, vier Vollgeschosse und ein Staffelgeschoss mit einem weit auskragenden Flugdach. Besonderes Merkmal der Bebauung  sind die jeweils westlich orientierten Fluchttreppenhäuser, die als  Runde, verglaste Zylinder prägende Elemente des städtischen Kontextes ergeben. Die Gebäudeanlage steht unter Denkmalschutz und verfügt nicht über ein übliches Achsenrastermaß. Die intakte Bürostruktur des Gebäudes ist schonend, auf die besonderen Anforderungen des Nutzers und für die Belange des Versorgungsamtes partiell, detailliert neu ertüchtigt worden. Dazu zählen unter anderem die Barrierefreiheit und die wichtige Aufgabe hinsichtlich der Behindertengerechtigkeit in den Veranstaltungsbereichen sowie der Erhalt der Fenster, in den Treppenhäusern, an dem das Landesamt für Denkmalpflege besonderes Interesse gelegt hat.

Das Gebäude ist an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden. Direkt gegenüber halten unterschiedliche Straßenbahnlinien und Busse. Es befinden sich unmittelbar am Gebäude zwei ausreichend gekennzeichnete Stellplätze für Behinderte. Die vorhandene Rampe zum Haupteingang verfügt seitlich über einen Handlauf. Der Außenbereich ist ausreichend beleuchtet und an geeigneten Stellen ist ein gut erkennbares Schild für die Außenkennung der neuen Nutzung platziert.

Der neue Haupteingang des Versorgungsamtes ist in Anlehnung an die Eingriffe in die Blöcke A bis C mit neuen Elementen ausgestattet worden. Die Eingangshalle bildet die notwendigen Haupterschließungen, die als klar erkennbares eindeutiges Anlaufziel, Besucher, eindeutig leitet. Der vorhandene Fliesenboden ist aufgenommen worden und taktile Kennzeichnungen sind für die Besucherführung im Boden neu integriert. Ein Deckensegel an der neu gestalteten Leitwand verbessert die Akustik und führt die Besucher zur neuen Anlaufstelle des Gebäudes. Die markanten, runden Treppenhäuser im Südwesten der Gebäude sind ein überregionales Identifikationsmerkmal. Die Primärstruktur dieser Treppenhäuser besteht aus Stahlbetonstützen und verfügt über besondere gestalterische Präzision und Detailvielfalt. Die Schlankheit der Stützen ist nur als Verbund mit den Stahlbetontreppenläufen realisierbar gewesen. Insbesondere das Vordach im EG und die Unterseite der Dachdecke unterstreichen die Besonderheit der Konstruktion. Die Sanierung des Fluchttreppenhauses basiert auf die Umsetzung eines speziellen bauphysikalischen Konzepts um die prägenden schlanken Treppenhausfassaden unter besonderer Berücksichtigung des Denkmalschutzes langfristig zur erhalten.

Beim Ausbau der Materialien musste auf sorgfältige Schutzvorkehrungen geachtet werden, da das Gebäude in den 50er Jahren erbaut wurde und im Laufe der Zeit, aufgrund von Schadstofffunde, unterschiedliche Schadstoffsanierungen durchgeführt worden sind. Mit dieser Sanierung ist der authentische Erhalt der denkmalgeschützten Fassaden der Treppenhäuser gesichert und die Unterhaltungskosten bleiben begrenzt.