Die kreative Stadt
Bremen. Herr Feldschnieders unterstützte, auf Anfrage von Frau Prof. Ulrike Mansfeld, die Studierenden an der Hochschule Bremen City University of Applied Sciences zur folgenden Aufgabenstellung: Die Studierenden im Interspace 2018 waren aufgefordert anhand der eigenen Biografie, der Lebensentwürfe ihrer Kommilitonen und Freunde und durch Recherche in gleichaltrigen Gruppen unterschiedlicher Herkunft, Szenarien zu entwickeln, die auf diese Frage Antworten geben. So galt es zu klären, welcher „Nährboden“ angeboten und welche Bedingungen in Bremen erfüllt sein müssen, damit kreatives Potential zu einem wirksamen Treiber und Magneten für die Stadtentwicklung Bremens werden kann?
Als Rahmenbedingung wurden folgende Vorgaben gemacht:
1.)Baulich – Bremen hat eine Vielzahl an Wohncontainern angeschafft, um Geflüchtete aufzunehmen. 120 davon wurden in einem preisgekrönten „Roten Dorf“ in der Überseestadt, geplant von Feldschnieders + Kister Architekten, aufgestellt. Nun wird das Dorf nicht mehr benötigt und muss dort weichen. Nutzen Sie diese Container an einem neuen Ort.
2.)Programmatisch – Konfigurieren und programmieren Sie diese Container dort neue, um einen Beitrag zu einem kreativen Umfeld zu schaffen, das ohne lange Planungsphasen schnell auf einen Wandel an Bedingungen und sich ändernde Anforderungen durch die Nutzenden reagieren kann.
3).Prozess – Holen Sie im Entwurfsprozess die Meinung von Fachexperten zu Co-Working und StartUp, zu Integration und Studierendenwohnen, zu Zwischennutzungen und Containerbauten ein, erörtern Sie diese und entwicklen Sie eine These für eine „kreative Stadt“. Vertiefen Sie die neuen kreativen Orte gestalterisch und differenzieren Sie deren Nutzung weiter, machen Sie die neuen Orte erlebbar.
Die Ergebnisse
Entstanden sind fünf Projekte, die an den jeweils vorgeschlagenen Orten prospektiv einen wesentlichen Beitrag zu deren sozialer, kultureller und stadträumlicher Entwicklung beitragen würden. Jedes auf seine Art und mit einem anderen Impetus, alle beachtenswert und erprobenswert.
Gezeigt hat sich schon an der primären Entwicklung und nun auch an der Weiterentwicklung des „roten Dorfes“: Architektur muss nicht immer dauerhaft sein, um einen Ort zu beleben, seine Bewohner zusammen zu bringen und Stadt dadurch aufzuwerten. Architektur darf und muss sich auch immer wieder hinterfragen lassen, sie darf mobil oder temporär werden, wenn es die Zeit und die Bedingungen erfordern.
Um dann am richtigen Ort und zur richtigen Zeit die richtigen Vorschläge umzusetzen, dazu ist die Kreativität und Bereitschaft der Stadtplanung, der Sozialbehörden, der Wirtschaft und der Wissenschaft gefragt. Hochschulen können hier mit Ihren Vorarbeiten als Sparringspartner dienen. Wir haben in diesem Prozess erfahren, dass aus Visionen neue Realitäten entstehen können. Und dafür danken wir allen, die dieses Projekt initiiert und unterstützt haben!
Möge das Rote Dorf an einem neuen Ort ein neues Stück Stadt entwicklen. Die Ideen dazu liegen hiermit auf Ihrem Tisch. Sie sind nicht abgeschlossen, sondern exemplarisch, sie sind übertragbar und damit universell. Nehmen Sie sich derer an. Wir unterstützen Sie gern!
Ulrike Mansfeld / Detlef Rahe
Inhaltliche Unterstützung durch:
Christoph Schulte im Rodde c/o Senatorin für Wissenschaft Gesundheit und Verbraucherschutz
Kirsten Kreuzer und Thomas Pörschke c/o Senatorin für Soziales, Jugend, Frauen, Integration & Sport
Kai Stührenberg und Ole Bast c/o Senator für Wirtschaft, Arbeit, Häfen
Stefan Feldschnieders c/o Feldschnieders + Kister Architekten BDA
Wilhelm Petry, Georgia Wedler und René Kotte s/o Senator für Bau Umweld Verkehr
Olaf Orb c/o Handelskammer Bremen
Hellena Harttung und Birgit Olbrich c/o Ortsamt und Beirat Mitte / Östliche Vorstadt
Jürgen Amthor c/o Rememberti
Oliver Hasemann, AAA und ZZZ
Edin Bosnjic c/o CBG Container Bau GmbH