Erich Kästner-Schulzentrum ist fertig – Schulgemeinschaft, Stadt, Politik und Baubeteiligte weihen den Neubau ein

Laatzen. Vielseitig ausgestattete Fachräume, abwechslungsreiche Lernlandschaften für Individual- und Gruppenarbeit und noch mehr Platz für die Gemeinschaft: Der Neubau des Erich Kästner-Schulzentrums in Laatzen-Mitte ist fertig, bezogen und eingeweiht. Am Nachmittag des 4. April kamen Schulgemeinschaft, Stadt, Politik, Architekturbüro und Bauunternehmer zur Einweihungsfeier zusammen. Nach rund vier Jahren Bauzeit ist das umfangreichste Bauprojekt in der Geschichte der Stadtverwaltung abgeschlossen. Über 1700 Schülerinnen und Schüler sowie rund 150 Lehrkräfte dürfen sich nun über einen Ort freuen, an dem zukunftsorientiertes Lernen und Unterrichten möglich ist.

„Die Fertigstellung dieses Schulzentrums markiert einen historischen Moment für Laatzen”, hebt Bürgermeister Kai Eggert hervor. „Es ist nicht nur das größte Bauprojekt in der Geschichte unserer Stadt, sondern auch ein weiterer Beleg für unser Engagement für die Bildung unserer Jugendlichen. Wir glauben fest daran, dass Bildung der Schlüssel zu einer erfolgreichen Zukunft ist, und dieses neue Schulzentrum wird unseren Kindern und Jugendlichen die bestmögliche Umgebung für zukunftsorientiertes Lernen bieten.”

Oberschulleiter Sven Hinzpeter geht in seiner Ansprache auch auf die steigenden Schülerzahlen ein, die einer der Gründe für den Neubau des Schulzentrums waren und fasst zusammen: „Die Schule wächst und wir wachsen an unseren Aufgaben.“

Während für die Schulgemeinschaft mit der offiziellen Einweihung ein neues Kapitel beginnt, kommt für Michael Truthmann, Geschäftsführer der Industriebau Wernigerode GmbH, die als Totalunternehmer das Großprojekt umgesetzt hat, ein Projekt zum Abschluss: „Wir sehen die Fertigstellung des neuen Schulzentrums mit einem weinenden und einem lachenden Auge.

Seit dem Beginn der öffentlichen Ausschreibung des Bauprojektes im Jahr 2018, waren wir nun über 5 Jahre mit der Planung und Ausführung befasst. In dieser Zeit wächst etwas zusammen und wir erfuhren eine sehr partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Stadt Laatzen sowie allen Baubeteiligten.“ Dies habe maßgeblich zur termingerechten Einweihung der neuen Schule beigetragen. Außerdem wünsche Truthmann allen Schülern eine erfolgreiche Zukunft in diesem modernen und großartigen Umfeld.

Das neue Schulzentrum verfügt über eine Brutto-Geschossfläche von etwa 19.700 Quadratmetern auf der sich 98 Unterrichtsräume verteilen. Davon befinden sich 24 allgemeine Unterrichts- und 11 Fachräume im Trakt der Oberschule. Das Gymnasium erhält 44 allgemeine Unterrichts- und 19 Fachräume. Sämtliche Klassenzimmer sind mit digitalen Tafeln und einem innovativen Beleuchtungskonzept ausgestattet. Letzteres sorgt dafür, dass je nach Unterrichtssituation wie etwa Frontalunterricht, Einzelarbeit, Gruppenarbeit oder beim Einsatz von modernen Medien die Beleuchtung entsprechend angepasst werden kann. Die Fachunterrichtsräume sind entsprechend der Fächer Naturwissenschaften, Kunst, Werken, Textiles Gestalten, Informatik, Musik sowie Darstellendes Spiel ausgelegt. Technisch interessierte Schülerinnen und Schüler können sich im Maschinenraum des Werkbereichs, der auch mit einem 3D-Drucker ausgestattet ist, ausprobieren. Eine Lehrküche ist ebenfalls vorhanden. Des Weiteren teilen sich je zwei Klassen einen Differenzierungsraum, in dem jeweils ein Kind, das ein besonderes Ruhebedürfnis hat, ungestört oder mit einer Assistenz arbeiten kann. Außerdem verwirklichen auf den Fluren Nischen und Lernzonen zum freien Arbeiten das Konzept des offenen Lernens – getrennt nach einzelnen Jahrgängen. Zusätzlich für den Ganztagsbetrieb befindet sich je Schulform ein Lesezentrum im entsprechenden Gebäudeteil.

Dank Aufzügen in jedem Gebäudeteil, einem taktilen Leitsystem sowie einer Braille-Beschriftung ist das Schulzentrum vollständig barrierefrei. Auf Wunsch der Oberschule hat die Stadt Laatzen zusätzlich zum Schulgarten des Gymnasiums, in dem zukünftig wieder Bienenvölker einen Platz finden sollen, einen weiteren Garten anlegen lassen, der Schülerinnen und Schülern die Entstehung von Lebensmitteln und deren Verarbeitung nahebringen soll und insbesondere die Bedürfnisse von Kindern mit Förderbedarf in der geistigen Entwicklung berücksichtigt.

Die abwechslungsreiche Architektur des Neubaus setzt sich auf dem Außengelände fort. Ein Außenklassenzimmer in Form eines Atriums erlaubt den Outdoor-Unterricht. Zudem bieten Hängematten, Tischtennisplatten, Soccercourts, Trampoline, verschiedene Klettermöglichkeiten sowie Sitzgelegenheiten allen Altersgruppen den bevorzugten Raum für die Pausengestaltung. Die Bewegungsmöglichkeiten setzen sich im Gebäude der Oberschule im ersten Obergeschoss mit Boulderwänden fort.

Die Klinkerfassade sowie die Massivbauweise mit Betondecken und Kalksandsteinwänden machen das Gebäude besonders langlebig – zudem bieten die Materialien einen guten Schallschutz. Ulrike Mensching, Schulleiterin des Erich Kästner-Gymnasiums freut sich: „Ein Haus zu bauen, fordert viel Einsatz und Verantwortung. Nachhaltigkeit war in den 70er Jahren nicht von Bedeutung – die Zeiten ändern sich.“ Für ein nachhaltiges Klima sind Teile der Fassade vom Boden aus begrünt. Außerdem ist das Gebäude im KFW-Energiestandard 55 erbaut. Eine extensive Begrünung der Dachfläche verbessert das Stadtklima, entlastet bei Starkregen die Kanalisation und bieten obendrein Insekten einen Lebensraum. Zusätzlich liefert eine Photovoltaik-Anlage mit 70 Kilowatt-Peak regenerative Energie für den Schulbetrieb.

Der mehr als 200 Meter lange Gebäuderiegel prägt das Bild der Marktstraße maßgeblich. Geschäftsführer des Bremer Architekturbüros FK ARCHITEKTEN Feldschnieders + Kamprolf PartGmbB Stefan Feldschnieders erklärt: „Mich hat bei dem Schulprojekt in Laatzen immer die städtebauliche Wucht der Neukonzeption beeindruckt. Es gab in den letzten 25 Jahren selten ein Projekt, das eine solch klare städtebauliche Neuordnung erfordert hat. Die neue Gebäudekomposition schafft als Dreiklang eine imposante Kulisse für die Neuordnung des städtischen Raumes und rückt den Bildungsort sichtbar in den neu zu schaffenden Kontext.”

Die Kosten für das Gesamtprojekt betragen inklusive des Abrisses und der Ausstattung etwa rund 70 Millionen Euro.

… weiterlesen im offiziellen Artikel der Stadt Laatzen

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