17. FORUM des Netzwerkes Baukultur in Niedersachsen

Bremen. Anlässlich unseres Vortrages zum 17. FORUM des Netzwerkes Baukultur in Niedersachsen am  26. April 2018 zwischen 11 – 17 Uhr im Kulturzentrum PFL, Peterstraße 3 in 26121 Oldenburg, in dem wir neben namhaften Büros aus Amsterdam, Berlin Braunschweig und Wolfsburg unsere Auseinandersetzung im Rahmen der Flüchtlingsunterkünfte vorstellen wollen, möchten wir Sie gerne auf diese interdisziplinäre Diskussion aufmerksam machen.
Unser Beitrag zum Thema „vom temporären Bauen zum modularen Bauen“ wurde nicht nur auf der 15. Internationalen Architekturbiennale in Venedig 2016 gezeigt, sondern ist auch für den diesjährigen Bremer Wohnbaupreis 2018 nominiert.

Im Rahmen der schnellen Hilfe zur humanen Unterbringung von Flüchtlingen entstand eine Quartiersanlage, die aus dem Städtebau heraus entwickelt wurde. Dabei spielten insbesondere die bekannten und traditionellen Gebäudetypologien für den Wohnungsbau eine wichtige Rolle. Die Entscheidung dies in Modulbauweise zu entwickeln, ergab sich aus der Notwendigkeit schnell handeln und bauen zu müssen und dabei nicht den sonst erforderlichen Anspruch auf den Passivhausstandard erfüllen zu müssen. Die temporäre Modulbauweise hat in Bremen die rechtlichen Voraussetzungen dies nicht erfüllen zu müssen.

Trotz der temporären Nutzung entwickelten wir eine anspruchsvolle Wohnnutzung. Die differenzierte Staffelung des Raumes von außen nach innen – von öffentlich über halböffentlich bis ins Halbprivate und Private hinein – lädt zum Verweilen sowie als Treffpunkt und zur Kommunikation für Bewohner und Nachbarn ein. Alle Wohnungen verfügen über eine Wohnküche und ein Bad, Französische Fenster lassen viel Tageslicht in die Zimmer. Das Leben in diesen Containerdörfern verläuft weitestgehend konfliktfrei, Bewohner kümmern sich etwa beim Auszug freiwillig um die Reinigung ihrer Wohneinheit, was auf die hohe Akzeptanz und starke Identifikation der Bewohner des „Zuhauses auf Zeit“ unterstreicht.

Das Projekt reiht sich ein in mittlerweile insgesamt 14 in den letzten Jahren in ähnlicher Form vom Büro Feldschnieders + Kister Architekten BDA realisierten Wohnunterkünfte im Raum Norddeutschland. Die hohe architektonische Qualität des Entwurfs lässt damit jenseits des anvisierten Nutzungszwecks und -zyklus als Flüchtlingsunterkunft Raum für eine Folgenutzung als kostengünstiger Wohnraum und öffnet den Zeithorizont für weitere 15 bis 20 Jahre etwa für Studentenwohnen oder als Kleinstwohnung auf dem freien Markt.

 

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