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Grundschule am Paaschberg

GRUNDSCHULE AM PAASCHBERG

In kleinen Schritten wurden innerhalb von Phase-0-Workshops die fachlichen und pädagogischen Inhalte diskutiert und mit den Zielvorstellungen abgeglichen. Mit dem intensiven Diskurs über die Lernstruktur kamen immer wieder neue Gesichtspunkte in den Fokus. Dies hatte zur Folge, dass sich die zu den jeweiligen Raumszenarien erstellten Grafiken stetig weiterentwickelten.

Diese Weiterentwicklung wurde gegengeprüft und durch den parallel laufenden pädagogischen Diskurs auf Nachhaltigkeit und Stimmigkeit geprüft.

So wurde der Begriff „Lernpark“ geschaffen, der am ehesten dem Wunsch nach Vielfältigkeit und Individualität entsprach. Ziel war es, eine geordnete Landschaft von verschiedenen Lerninhalten und -möglichkeiten zu schaffen, die sich auf einer geordneten und übersichtlichen Fläche verteilen. Diese beiden Elemente, die naturverbundene Grundschule und der Wald auf dem Paaschberg, sind bestimmende Eckpunkte, die den Ort prägen. So setzen wir den neuen Baustein behutsam in die einzige noch freigebliebene Fläche. Die Waldbühne stellt im Rahmen der direkten Anbindung an das vorhandene Altgebäude, Gebäudeteil D, die nachvollziehbarste Fläche dar.

Durch einen Neubau ist die Bestandsschule zu einer Ganztagsschule umgebaut und erweitert worden. Der umgrenzende Wald grenzt die Baufläche sehr stark ein. Um mit der geringen Grundfläche auszukommen, wird die neue Schule auf drei Ebenen gestaffelt. Diese Ebenen werden dann in die Schräge des Hangs geschoben und schaffen somit eine stufenweise vorgelagerte Fläche, die der direkten Erschließung des Außenraumes aus den Clustern heraus dient. Die Forderung der Anbindung eines jeden Klassenraumes an den Außenbereich ist auf einem Grundstück, welches eine kleine bebaubare Grundfläche ausweist und zudem an einem Hang liegt, immer eine Herausforderung.

Doventorscontrescarpe

DOVENTORSCONTRESCARPE 172 BLOCK D

Doventorscontrescarpe | abgeschlossen | Bremen

Das Gebäude Doventorscontrescarpe 172 Block D ist Bestandteil einer Gesamtanlage aus vier identischen Gebäudeteilen, erstellt im Jahr 1953 als Schulgebäude. Die Blöcke A bis C befinden sich weiter in ähnlichen Nutzungen, der Block D ist bereits seit längerer Zeit durch Umbaumaßnahmen zu einem Bürogebäude umstrukturiert worden. Das Gebäude verfügt über einen Keller, der als Archiv  ausgebaut ist, vier Vollgeschosse und ein Staffelgeschoss mit einem weit auskragenden Flugdach. Besonderes Merkmal der Bebauung  sind die jeweils westlich orientierten Fluchttreppenhäuser, die als  Runde, verglaste Zylinder prägende Elemente des städtischen Kontextes ergeben. Die Gebäudeanlage steht unter Denkmalschutz und verfügt nicht über ein übliches Achsenrastermaß. Die intakte Bürostruktur des Gebäudes ist schonend, auf die besonderen Anforderungen des Nutzers und für die Belange des Versorgungsamtes partiell, detailliert neu ertüchtigt worden. Dazu zählen unter anderem die Barrierefreiheit und die wichtige Aufgabe hinsichtlich der Behindertengerechtigkeit in den Veranstaltungsbereichen sowie der Erhalt der Fenster, in den Treppenhäusern, an dem das Landesamt für Denkmalpflege besonderes Interesse gelegt hat.

Das Gebäude ist an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden. Direkt gegenüber halten unterschiedliche Straßenbahnlinien und Busse. Es befinden sich unmittelbar am Gebäude zwei ausreichend gekennzeichnete Stellplätze für Behinderte. Die vorhandene Rampe zum Haupteingang verfügt seitlich über einen Handlauf. Der Außenbereich ist ausreichend beleuchtet und an geeigneten Stellen ist ein gut erkennbares Schild für die Außenkennung der neuen Nutzung platziert.

Der neue Haupteingang des Versorgungsamtes ist in Anlehnung an die Eingriffe in die Blöcke A bis C mit neuen Elementen ausgestattet worden. Die Eingangshalle bildet die notwendigen Haupterschließungen, die als klar erkennbares eindeutiges Anlaufziel, Besucher, eindeutig leitet. Der vorhandene Fliesenboden ist aufgenommen worden und taktile Kennzeichnungen sind für die Besucherführung im Boden neu integriert. Ein Deckensegel an der neu gestalteten Leitwand verbessert die Akustik und führt die Besucher zur neuen Anlaufstelle des Gebäudes. Die markanten, runden Treppenhäuser im Südwesten der Gebäude sind ein überregionales Identifikationsmerkmal. Die Primärstruktur dieser Treppenhäuser besteht aus Stahlbetonstützen und verfügt über besondere gestalterische Präzision und Detailvielfalt. Die Schlankheit der Stützen ist nur als Verbund mit den Stahlbetontreppenläufen realisierbar gewesen. Insbesondere das Vordach im EG und die Unterseite der Dachdecke unterstreichen die Besonderheit der Konstruktion. Die Sanierung des Fluchttreppenhauses basiert auf die Umsetzung eines speziellen bauphysikalischen Konzepts um die prägenden schlanken Treppenhausfassaden unter besonderer Berücksichtigung des Denkmalschutzes langfristig zur erhalten.

Beim Ausbau der Materialien musste auf sorgfältige Schutzvorkehrungen geachtet werden, da das Gebäude in den 50er Jahren erbaut wurde und im Laufe der Zeit, aufgrund von Schadstofffunde, unterschiedliche Schadstoffsanierungen durchgeführt worden sind. Mit dieser Sanierung ist der authentische Erhalt der denkmalgeschützten Fassaden der Treppenhäuser gesichert und die Unterhaltungskosten bleiben begrenzt.

KiTa Freiligrathstraße

KITA FREILIGRATHSTRASSE

Auf dem Grundstück der Grundschule in der Freiligrathstraße im Stadtteil Schwachhausen wurde im Auftrag von Immobilien Bremen eine Machbarkeitsstudie durchgeführt, die Alternativen zur Erweiterung des vorhandenen Bildungsstandortes um eine Kita untersucht. Im Rahmen dieser Abstimmungen wurden, neben der Kita, Erweiterungsoptionen der Schule untersucht damit ein nachhaltiges Gesamtkonzept im Sinne des Bildungsplanes Campus 0-10 entsteht.

Zur allgemeinen Verbesserung der Infrastruktur wird die notwendige Küche im Kita-Neubau als Mensaküche errichtet und ein Speisesaal in den Neubau integriert. So werden Synergien erzeugt, die den gemeinsamen Lernort stärken. Das Schulgelände ist aus dem Blockinneren, aus der Freiligrathstraße, erschlossen und grenzt im Süden an die Kurfürstenallee. Die bestehende Bebauung ist vor ca. 10 Jahren teilsaniert worden. Die 1-4-geschossigen Gebäudeteile bilden unterschiedliche Außenräume aus. Die Neubaufläche grenzt direkt an die benachbarte Wohnbebauung und ist mit dominantem Baumbestand besetzt. Der Neubau wird, wie die Grundschule, aus der Freiligrathstraße erschlossen. Der notwendige Außenraumbezug erfordert die Anbindung der Gruppenbereiche an die Außenanlage. Dies erfordert eine langgestreckte Grundform des Gebäudes. Der Entwurf formt aus diesen besonderen Rahmenbedingungen ein differenziertes zweigeschossiges Langhaus. Der Gebäudekörper schmiegt sich im Westen durch eine Aufgliederung in fünf versetzte Giebelflächen an den schützenswerten Baumbestand an. Im Osten bildet der Neubau eine gerade Gebäudeflucht und reiht sich in das orthogonale Raster der Schulgebäude ein. Der notwendige außenliegende Fluchtbalkon wird im Obergeschoss als durchlaufendes Element im Osten platziert.

Der Entwurf nutzt die Erdgeschosszone der Kita zum Außenraum in diesem Bereich als vorgelagerte, überdachte Terrasse auf Erschließungsniveau. Der Neubau liegt ca. 70 cm über dem derzeitigen Außenraum und muss diese Barriere überwinden. Dies gelingt überzeugend mit der Gestaltung der einheitlichen Terrassenzone. Im Westen verfügt das Gebäude über einen erhöhten Sockel zum gewachsenen Boden. Dies schont das Wurzelwerk der schützenswerten Bäume. Der Neubau wird vollständig in ein Ziegelkleid gehüllt. Die Lochfassade betont die körperhafte Gestalt des Gebäudes. Die Fensteröffnungen erzeugen eine aufgelockerte Gebäudestruktur. Sie werden streng in drei Formaten ausgeführt und unterliegen somit einer klaren Ordnung. Das Gebäude erhält eine Dachlandschaft aus geneigten Satteldächern. Die notwendige Gliederung des Baukörpers im Westen wird in der Dachform aufgenommen. Die Faltung des Daches in übersichtlichen Einzelflächen erzeugt eine individuelle Gestalt. Die langgestreckte Kubatur wird in fünf Giebelflächen zerlegt und erzeugt einen individuellen neuen Baustein im städtebaulichen Ensemble. Die klare äußere Struktur gliedert die innere Erschließung des Kitaneubaus. Das Mittelhaus wird als großzügige Eingangshalle organisiert. Aus dieser Mitte werden die Spielflure der Kita erschlossen. Die Eingangshalle ist der Mittelpunkt des Gebäudes. Hier befindet sich die einläufige zentrale Treppe in das Obergeschoss. Die Erschließung der Außenanlage erfolgt gegenüber des Haupteinganges auf der Westseite. Der Raum ist mit großzügigem Luftraum bis ins Dach geöffnet. Die beiden nördlichen Häuser werden aus der Eingangshalle über den Mensaflur erschlossen. Dieser Flur liegt bewusst auf der Westseite des Gebäudes, der Grundschule zugewandt. An diesem Erschließungsweg befinden sich die Küche und die Infrastruktur des Versorgungsbereiches. Der Mensaflur ist mit einer eigenen behindertengerechten Außentür direkt an den Außenraum der Schule angebunden. Im Obergeschoss befinden sich in diesem Trakt die Personal,- und Beratungsräume, sowie der Bewegungsraum. Der Neubau wurde in Passivbauweise geplant und umgesetzt.

Übergangswohnheim für Flüchtlinge Corveystraße

ÜBERGANGSWOHNHEIM FÜR FLÜCHTLINGE CORVEYSTRASSE

Am nördlichen Stadtrand von Bremen entstand 2016 ein Ensemble in Modulbauweise erstellt aus vorgefertigten Elementen, die sich in warmem Gelb, Orange und Rot voneinander absetzen. Die zwei- bis dreigeschossigen Gebäude stehen lose verteilt auf dem Grundstück entlang der Corvey Straße benachbart zu einem kleinteiligen, gewachsenen Wohngebiet aus der Nachkriegszeit. Eine markante Torsituation lädt ein in den Innenhof, den jeder der kubischen Baukörper umschließt: Innenliegende überdachte Laubengänge dienen als Erschließung der Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen für insgesamt 104 Bewohner.

Die differenzierte Staffelung des Raumes von außen nach innen – von öffentlich über halböffentlich bis ins Halbprivate und Private hinein – lädt zum Verweilen sowie als Treffpunkt und zur Kommunikation für Bewohner und Nachbarn ein. Alle Wohnungen verfügen über eine Wohnküche und ein Bad, Französische Fenster lassen viel Tageslicht in die Zimmer. Das Leben in diesen Containerdörfern verläuft weitestgehend konfliktfrei, Bewohner kümmern sich etwa beim Auszug freiwillig um die Reinigung ihrer Wohneinheit, was auf die hohe Akzeptanz und starke Identifikation der Bewohner als „Zuhause auf Zeit“ unterstreicht.

Das Projekt reiht sich ein in mittlerweile insgesamt 14 in den letzten Jahren in ähnlicher Form vom Büro Feldschnieders + Kister Architekten BDA realisierten Wohnunterkünfte im Raum Norddeutschland. Die hohe architektonische Qualität des Entwurfs lässt damit jenseits des anvisierten Nutzungszwecks und -Zyklus als Flüchtlingsunterkunft Raum für eine Folgenutzung als kostengünstiger Wohnraum und öffnet den Zeithorizont für weitere 15 bis 20 Jahre etwa für Studentenwohnen oder als Kleinstwohnung auf dem freien Markt.

Schulkomplex Saline

SCHULKOMPLEX SALINE

Eigenständigkeit und doch Verbundenheit ist das Motto des Entwurfs: Grund- und Musikschule sowie die Sporthalle funktionieren eigenständig auch ihrem architektonischen Ausdruck. Eine Sockelzone verbindet die einzelnen Baukörper miteinander. Die Turnhalle umschließenden die Umkleidebereiche, die auch von der Grundschule und der Musikschule genutzt werden.

Die städtebauliche Abfolge der Baukörper spielt die Frequentierung der Nutzung wider: Die Musikschule mit ihrem Konzertsaal, die auch über die Stadtgrenzen hinaus Bekanntheit besitzt, bildet den Kopf des Gebäudeensembles. Das auskragende Bauvolumen bietet neben der Bedeutung des Konzertsaales zugleich ein angemessenes Entrée. Hinter der Musikschule ragt die gläserne Sporthalle als Gelenk des Ensembles mit entsprechender Tag- und Nachtwirkung über die Sockelzone hinaus. Als Rückgrat der Freifläche und gleichzeitig städtebauliche Zonierung zur nördlich angrenzenden Wohnbebauung erstreckt sich die nach Süden ausgerichtete Grundschule bis hin zur Sülztorstraße.

In unmittelbarer Nachbarschaft zum Theater der Stadt Lüneburg mit der optionalen Möglichkeit eine direkte Anbindung über das Jungendtheater herzustellen, wurde der neue Konzertsaal mit seinen angrenzenden großen Unterrichtsräumen errichtet. Rund 1.950 Schülerinnen und Schüler, darunter auch Erwachsene, besuchen Woche für Woche die Musikschule der Hansestadt. Sie ist in der Region durch Projektarbeit engmaschig mit allgemein bildenden Schulen und Kulturinstitutionen wie dem Theater Lüneburg oder dem Kulturforum Lüneburg vernetzt. Die überregionale Bedeutung der Musikschule zeigt sich auch an den internationalen Kontakten zu Partnermusikschulen in Frankreich, Schweden und Spanien, sowie der Aufnahme als erster Musikschule weltweit ins Netz der UNESCO-Projektschulen.

Lernhaus im Campus

LERNHAUS IM CAMPUS

Die Planungen für das Lernhaus begannen 2005, als ein hoher Sanierungsbedarf der alten Realschule festgestellt wurde. Im Rahmen des Bildungsnetzwerks „Archiv der Zukunft“ besuchten Schulträger, Lehrkräfte und Eltern zukunftsorientierte Schulen in Deutschland und dem europäischen Ausland. In einem extern moderierten Verfahren entwickelten die Akteure gemeinsam das Konzept als Grundlage für einen Realisierungswettbewerb. 2010 fusionierten Haupt- und Realschule zur Oberschule „Lernhaus im Campus“ mit innovativem pädagogischen Ansatz.

Als Ganztagsschule ist die Schule nicht nur Lern-, sondern auch Lebensort eingebettet in den „Campus“ als inklusivem Ort im Zentrum der Stadt für lebenslanges Lernen für alle zu schaffen. Mit dem Campus hat die Stadt Osterholz-Scharmbeck für ihre ca. 30.000 Einwohnerinnen und Einwohner und die Nachbargemeinden ein neues Bildungszentrum geschaffen, das Möglichkeiten für die persönliche und berufliche Weiterentwicklung bieten soll. Mit dem Lernhaus im Campus wurde auf der Grundlage des zuvor entwickelten pädagogischen Baukonzeptes durch das Büro Feldschnieders + Kister Architekten BDA in Zusammenarbeit mit dem Büro KSG (Kister Scheithauer Gross Architekten und Stadtplaner GmbH) ein bundesweit einmaliger Schulbau umgesetzt und realisiert. Mit dem viergeschossigen Gebäuderiegel entsteht mit dem Mensa- und Medienzentrum eine städtebauliche Torsituation. Auf dem oberen Plateau des Grundstücks bieten drei Lernhäuser Platz für fächerübergreifende Projekte und selbstorganisiertes Lernen. Diese verbinden sich fingerartig mit dem Außenraum des Plateaus entlang der Lange Straße. Die so entstehenden Innen- und Gartenhöfe erweitern die Lernflächen um Sitzinseln unter Bäumen und freiem Himmel.

Als großzügige Eingangshalle setzt sich der Vorplatz im Inneren des Gebäudes fort und ist als zentrale Mitte verbindendes Element zwischen Gebäuderiegel und Lernhäusern. In weitläufigen „Lernlandschaften“ hat jeder Schüler eines Jahrgangs einen eigenen Arbeitsplatz, der Lehrer heißt Lernbegleiter und wird zum Mentor „und der Raum wird zum dritten Pädagogen. Der Baukörper ist dabei sehr wirtschaftlich – alle Erschließungsflächen bieten gleichzeitig eine Aufenthaltsqualität. Lernkojen laden zum Austausch in kleinen Gruppen ein, Input-Räume geben Raum für Konzentration für größere Gruppen. Abseits in den oberen Geschossen ermöglichen Ruheräume für Schüler und für Lehrer Raum zur Kontemplation.

Die Entwicklung eines Farb- und Leitsystems (GFG – Gruppe für Gestaltung) wurde von Seiten des Bauherrn bewusst Experten überlassen. Das Konzept wurde gerade mit dem German Design Award 2016 in der Kategorie „Excellent Communications Design – Signage and Wayfinding“ ausgezeichnet. Seit Einzug im April 2014 erobern die 450 Schülerinnen und Schüler und 50 Lehrerinnen und Lehrer das neue Gebäude und füllen es mit Leben. Inzwischen pilgern auch Entscheider von Kommunen und Schulen aus dem ganzen Bundesgebiet. Bei der Preisverleihung für den Deutschen Städtebaupreis 2016 wurde der Campus für lebenslanges Lernen mit einer Belobigung in der Kategorie Sonderpreis ausgezeichnet.

Feuerwehr Lehesterdeich

FEUERWEHR LEHESTERDEICH

Der Entwurf für das neue Feuerwehrgerätehaus am Lehester Deich erforderte einen sensiblen Umgang mit der Umgebung an der Schnittstelle zum Landschaftsschutz- und Naturschutzgebiet. Der Neubau reiht sich städtebaulich in die straßenbegleitende Bebauung ein und orientiert sich an der markanten Allee.

Der Herausforderung – am Übergang zur Landschaft gelegen – begegnet das Projekt mit seiner klaren Kubatur und Formensprache im Zusammenspiel der beiden Materialien Ziegelstein und Glas. Die Klinkerfassade verbindet die Fahrzeughalle mit dem Mannschaftsgebäude. Großzügige Fensteröffnungen geben jeweils gezielte Ein- und Ausblicke. Im Erdgeschoss des Klinkerbaus markiert eine verglaste Ecksituation den Haupteingang für das Mannschaftsgebäude. Im Obergeschoss befinden sich die Räume für den Wehrführer und die Jugendfeuerwehr. Der Schulungsraum verfügt über zwei großzügige bodentiefe Fensteröffnungen, die den Raum belichten, sichtbar installierte Akustiksegel verbessern die Nachhallzeit.

Der Grundriss berücksichtigt sämtliche Funktionsabläufe im Feuerwehralltag, etwa dass sich keine Wege kreuzen. Im Osten schließt die Fahrzeughalle an das zweigeschossige Mannschaftsgebäude an. Im Übergangsbereich befinden sich die Hausanschlüsse, die Stiefelwaschanlage, die Werkstatt und die eingestellte Treppe zum Schulungsraum, die als zweiter Rettungsweg die Evakuierung des Schulungsraumes sichert. Hier befinden sich direkte Zugänge zu den Umkleideräumen sowie zum zentralen Flur des Mannschaftsgebäudes. Eine Schlupftür bindet diese Zone an den Werkhof an.

Die geforderte Mindesttemperatur im Bereich der Fahrzeughalle beträgt sieben Grad Celsius. Nicht zuletzt aus wirtschaftlichen Gründen wurde eine nichtgedämmte Basiskonstruktion als Stahltragwerk entwickelt. Die Fassade aus Profilglaselementen schafft Transparenz. Gedämmte Metall-Sandwich-Elemente bilden die Dachhaut. Eine Nachrüstung des Daches mit einer Photovoltaikanlage ist statisch möglich – die Frage der nachhaltigen Energiegewinnung ist an anderer Stelle bereits umgesetzt: Das Feuerwehrhaus ist das erste Gebäude der Stadt Bremen mit einer Pelletheizung.

Neue Grundschule Egestorf

NEUE GRUNDSCHULE EGESTORF

Nicht nur im urbanen Kontext – auch im ländlichen Raum besteht Bedarf für neue Schulen. Mit dem Neubau der Neuen Grundschule Egestorf entschied sich die 2.500 Einwohner-Gemeinde nahe Hamburg gegen eine Anpassung des Bestandsbaus im Ortszentrum. FK Architekten lieferten den Siegerentwurf des hochbaulichen Gutachtenverfahrens mit insgesamt drei Architekturbüros. Im September 2017 eröffnete die Schule für 140 bis 150 Schüler.

Der Entwurf greift auf die traditionelle Typologie des Langhauses mit tragenden Außenwänden und Giebelform und den ortstypischen Klinkerstein zurück. Durch die vier gegeneinander verschobenen Baukörper entsteht ein eingeschossiges Ensemble, dass sich selbstverständlich mit dem Außenraum verzahnt und im Innern Optionen für eine flexible Nutzung offenhält. Die zentrale und transparente Eingangshalle dient sowohl als Aufenthaltsbereich als auch als Verteiler und beherbergt die Verwaltungsräume. Daran angeschlossen ist die Schülerbibliothek, der direkte Zugang zum Schulhof lädt in den Sommermonaten zum Lesen und Lernen im Freien ein.

Die Empfangshalle erschließt auch das „Freizeithaus“ mit den lauteren Nutzungen: Hier finden sich Mensa, Musik- sowie Kreativraum, die auch unabhängig vom Schulbetrieb für Aktivitäten der Gemeinde genutzt werden können. Ein großes Schaufenster bietet zur Straße hin Einblicke in das Innenleben des Gebäudes. Die beiden rückwärtig auf das Grundstück gesetzten Baukörper dienen als Lernhäuser. In dem einen befinden sich drei jeweils baugleiche Klassenräume und ein offener Betreuungsraum als Lernlandschaft. Im anderen gibt es vier Klassenräume mit einem Differenzierungsflur.
Verbunden sind die vier Baukörper jeweils über transparente Fugen, in denen die Gruppenräume für Einzelarbeit abgetrennt werden können. Die Klassenräume werden auf der Südseite über einen offenen Lernbereich erschlossen. Variierende Fensteröffnungen in diesem Bereich definieren kleine Nischen und Sitzmöglichkeiten für freies Lernen und Spielen. Die volle Ausnutzung der bis in den Giebel offenen Raumvolumen mit großflächigen Dachflächenfenstern kommt der hohen Ausnutzung an Tageslicht wie auch der Raumakustik zu Gute und schafft optimale klimatische Bedingungen, so dass Klimatechnik lediglich in der Mensa erforderlich ist.

ERWEITERUNGSBAU FÜR DIE
IGS SEEVETAL

ERWEITERUNGSBAU FÜR DIE IGS SEEVETAL

Unser Architekturbüro Feldschnieders + Kister Architekten BDA, welches erfolgreicher Bieter gemeinsam mit dem Generalunternehmer August Reiners, den 1. Preis des PPP Projekts erhalten hat, ist mit der Planung eines Erweiterungsbau der IGS Seevetal vom Landkreis Harburg beauftragt worden.

Der Erweiterungsbau der IGS Seevetal nimmt als wirtschaftlicher, dreigeschossiger Baukörper die Körnung der bestehenden Schule auf, so wird die Struktur selbstverständlich erweitert. Ein zweiter Erweiterungsbau für die Oberstufe kann als zweigeschossiger Baustein sinnfällig im gleichen Rhythmus angefügt werden. Durch diese Anordnung schaffen wir ein optimiertes AV-Verhältnis, was sowohl die Wirtschaftlichkeit erhöht, als auch in der energetischen Betrachtung Vorteile bringt.

Der Schulbaustein ist als rationaler Dreigeschosser errichtet worden. Herz der Schule bildet die Pausenhalle in Kombination mit dem Mensabereich. Diese zentrale Raumkonfiguration erstreckt sich als klares Volumen einmal durch das Gebäude und schafft über die Bibliothek / Mediathek eine visuelle Verbindung zum Schulhof auf der Rückseite. Mit einem Höhenversprung von sechs Stufen wird die Aula abgesetzt, so dass ein optimaler Blick auf den Bühnenraum / Musikraum ermöglicht wird. Die Mensa erhält eine zum Vorplatz gerichtete Terrasse und bildet das Forum und Zentrum der Schule.

Aus der zentralen Pausenhalle werden die beiden Treppenhäuser erreicht. Die übersichtliche Anordnung erleichtert die Orientierung im Gebäude. Ein zentraler Aufzug ermöglicht die barrierefreie Erschließung sämtlicher Geschosse und bindet als Durchlader auch die tiefer gelegene Aula an.
Der Neubau wird an den Bestandsbau im Bereich der Verwaltung / Musik / Bühne angeschlossen. Über einen unterkellerten Bau ist diese Verbindung sinnfällig hergestellt und die barrierefreie Verbindung zum Hauptgebäude gewährleistet.
Die Orientierung im Innern ist klar und überschaulich strukturiert. Alle Wege sind kurz gehalten. Die Klassen- und Gruppenräume sind jeweils so gestaltet, dass die Inklusion gefördert wird. Das gemeinschaftliche Lernen und Spielen steht im Mittelpunkt der achitektonischen und pädagogischen Konzeption.

Das Herz der Obergeschosse ist die zentrale Lernlandschaft. Hier befinden sich die Gruppenräume sowie Räume für Garderoben, Leseräume, Ruheräume und differenzierte Bereiche für Kleingruppen. Ein Luftraum schafft eine Verbindung über die beiden Geschosse, so dass ein gemeinsames Atrium entsteht. Ein großzügiges Oberlicht sorgt für die natürliche Belichtung beider Ebenen.